Die Europaische Union

Jahrhundertelang war Europa regelmäßig Schauplatz blutiger Auseinandersetzungen. Allein zwischen 1870 und 1945 führten Frankreich und Deutschland dreimal Krieg gegeneinander, mit schrecklichen Verlusten. Nach dem Zweiten Weltkrieg gelangten europäische Staatsmänner zu der Überzeugung, dass die wirtschaftliche und politische Einigung Europas die einzige Möglichkeit zur Sicherung eines dauerhaften Friedens zwischen ihren Ländern sei.

1967 wurden die Organe der drei Europäischen Gemeinschaften vereinigt. Seitdem gibt es eine gemeinsame Kommission und einen gemeinsamen Ministerrat sowie das Europäische Parlament.

Der Vertrag von Maastricht (1992) führte zu neuen FFormen der Zusammenarbeit zwischen den Regierungen der Mitgliedstaaten. Durch die Einbeziehung dieser intergouvernementalen Zusammenarbeit in das bestehende „Gemeinschaftssystem“ begründete der Vertrag von Maastricht die Europäische Union (EU).

Die wirtschaftliche und politische Integration der Mitgliedstaaten der Europäischen Union bedeutet, dass diese Länder in vielen Angelegenheiten gemeinsame Beschlüsse fassen müssen. So haben sie in äußerst unterschiedlichen Bereichen gemeinsame Politiken entwickelt

In den 90er Jahren wurde es für die Menschen immer leichter, durch Europa zu reisen, da die Pass- und Zollkontrollen an den meisten EU-Binnengrenzen aabgeschafft wurden. Eine Folge war die größere Mobilität der EU-Bürger. Seit 1987 haben beispielsweise mehr als eine Million junger Europäer mit Unterstützung der EU Studien im Ausland aufgenommen.

Die EU ist durch mehrere Beitrittswellen immer größer geworden. Dänemark, Irland das Vereinigte KKönigreich Griechenland, Spanien und Portugal, Österreich, Finnland und Schweden beitreten shon. Die Europäische Union begrüßt demnächst weitere zehn Länder aus Ost- und Südeuropa: Zypern, die Tschechische Republik, Estland, Ungarn, Lettland, Litauen, Malta, Polen, die Slowakei und Slowenien. Diese Länder werden der EU 2004 beitreten.

Die Europäische Union ist durch eine institutionelle Grundstruktur gekennzeichnet, die sie von den traditionellen internationalen Organisationen unterscheidet. Mit der Unterzeichnung des europäischen Vertragswerks haben die Mitgliedstaaten der Gemeinschaft ihre Bereitschaft bekräftigt, einen Teil ihrer Hoheitsrechte unabhängigen Organen zu übertragen, die die Interessen der Einzelstaaten ebenso wie das Gesamtinteresse der Gemeinschaft vertreten. Diese Organe sind durch sehr komplexe komplementäre Beziehungen miteinander verbunden, aus denen sich der Entscheidungsprozeß ergibt.

Der Rat der Europäischen Union ist das zentrale Entscheidungsorgan der EEuropäischen Union. Er setzt sich aus den für das jeweilige Thema der Tagesordnung zuständigen Ministern der 15 Mitgliedstaaten zusammen. So gibt es den Rat der Außenminister, der Landwirtschaftsminister, der Industrieminister, der Verkehrsminister, der Umweltminister usw.

Das Europäische Parlament ist die demokratisch gewählte Vertretung und das politische Kontrollorgan der Völker der in den Europäischen Gemeinschaften zusammengeschlossenen Staaten. Es ist darüber hinaus am Rechtsetzungsprozeß beteiligt.