Die Jugendsprache

INHALTSVERZEICHNIS

Einleitung 3,

1. Sprechweise der Jugendlichen 4,

1.1. Das Sprachverhalten der Jugendlichen in einer Gruppe 5,

2. Sprachliche Besonderheiten auf lexikalischer Ebene 7,

2.1. Entstehung jugendspezifischer Wörter 9,

3. Jugend und Modeerscheinungen 11,

3.1. Jugendsprache in den Medien 13,

3.2. Kanakisch – eine Form der Jugendsprache 14,

4. Inhaltliche Bereiche und ein Modell der „Jugendsprache“ 15,

Schlussfolgerungen 18,

Santrauka lietuvių kalba 18,

Literaturverzeichnis 19,

Lexikon der Jugendsprache 20,

EINLEITUNG

Die vorliegende Arbeit ist über die deutsche Jugendsprache, die auch noch „Slang“ genannt wird. Diese Arbeit ist verbunden mit der Sprachwissenschaft, also mein Ziel war mehr über die sprachliche Besonderheiten der Jugendsprache zu eerfahren.

Am Anfang dieser Arbeit werde ich allgemein die Definition der Jugendsprache erklären. Dann wird die Sprechweise der Jugendlichen analysiert. Diese Analyse umfasst den sprachlichen verhalten der Jugendlichen in einer Gruppe, sprachliche Besonderheiten auf lexikalischer Ebene, die Entstehung der jugendspezifischer Wörter und der Einfluss der Trends und der Medien auf die Jugendsprache. Als Beispiel dieses Einflusses ist hier eine Form der Jugendsprache – Kanakisch zu finden. Und zum schluss werden die inhaltliche Bereiche und ein Modell der Jugendsprache vorgestellt.

Die JJugendsprache ist schwer zu bezeichnen und ein Lexikon der Jugendsprache nützt auch nicht viel, weil diese Sprache verändert sich mit der Zeit. Das ist auch das besondere an ihr.

1. SPRECHWEISE DER JUGENDLICHEN

„Die Arbeit ist doch keine Hürde, die mach‘ ich ganz ttrocken“.Solche Worte würden wir bestimmt nur von einem Jugendlichen hören. Das ist die so genannte Jugendsprache und ihretwegen zerbrechen sich die Erwachsenen die Köpfe.

Die Sprechweise der Jugendlichen war schon immer ein Phänomen. Viele Wissenschaftler haben versucht sie zu erforschen, aber keinem ist es vollständig gelungen. Das besondere an der Jugendsprache ist ihre Veränderungsmöglichkeit. Sie hängt von der Zeit ab und ändert sich mit den Modetendenzen.

„Diese Sprache kann sehr witzig und mitunter so anschaulich sein, dass einzelne Wörter von den Erwachsenen aufgegriffen und in den eigenen Wortschatz übernommen werden. Der Jugendspezifische Wortschatz wird als Bereicherung der deutschen Gegenwartssprache empfunden.“ Die Jugendlichen haben viel Fantasie und Kreativität. Diese Fähigkeiten nutzen sie um neuen Wortschatz zu erfinden oder besser gesagt – um aalten, langweiligen Wortschatz wieder aufzuwecken indem sie alten Wörtern neue lebendige Bedeutungen ausdenken. So entsteht ihre eigene Sprache, die von den Erwachsenen nur schwer oder auch gar nicht verstanden wird. Deswegen wird diese Sprache auch viel kritisiert. „Solche Ausdrücke wie „Aidsverdächtiger“ oder „spastisch“ sind selbstverständlich nicht positiv, aber wenn ein Jugendlicher zu einem anderen sagt „Du Keim!“ – verstehen sie sich gewöhnlich richtig.“

Was den Jugendlichen als selbstverständlich und normal ist schockiert die Erwachsenen. Jugendliche nehmen aus Fachsprachen, Mundarten, dem WWortschatz der allgemeinen Umgangssprache, aus Fremdsprachen und auch aus Gruppensprachen wie dem Rotwelschen Wörter und Wendungen und deuten und formen sie nach ihren Bedürfnissen um, wenn ihnen im Allgemeinwortschatz kein geeignetes sprachliches Mittel zur Verfügung steht. „Deswegen wird der jugendliche Sprachverhalten in die Nähe von den Sondersprachen wie das Rotwelsch gerückt und es entsteht die Gefahr, Jugendlichen ähnliche Motive wie den genannten Gruppen zu unterstellen.“ Und das wäre falsch, denn Erwachsene haben auch ihre „Freizeitsprache“, die nicht nur aus positiven Ausdrücken besteht.

Viele Erwachsene vergessen dass Jugendliche auch Kultur bewusst sein können. Die jungen Menschen ändern ihre Sprache entsprechend der Situation und dem Umfeld. Zum Beispiel, „in der Schule reden die Jugendlichen mit ganz anderen Worten über Goethes „Faust“, mit den richtigen Fachwörtern erklären die Fallgesetze oder suchen nach mathematischen Lösungen.“

Also die Jugendsprache besteht nicht nur aus ausgedachten Wörtern und Ausdrücken, die Jugendliche unter Freunden benutzen, sondern auch aus Hochdeutsch, die auch von Erwachsenen benutzt wird. Die Jugendlichen können sich sehr gut der Umgebung und Situation anpassen und ihre Sprechweise entsprechend ändern.

Die Sprechweise der Jugendlichen hängt auch von der Gruppe, inder sie sich befinden, ab. Die Besonderheitan dieses Sprachverhaltens werde ich im folgendem Kapitel beschreiben.

1.1. DAS SPRACHVERHALTEN DER JUGENDLICHEN IN EINER GGRUPPE

Es ist sehr wichtig für Jugendliche einer Gruppe gleichaltriger Freunde zu gehören, die spontan zusammengekommen ist. Diese Gruppe wird genannt Kumpels oder kurz: die Clique. Diese Gruppe hat gemeinsame Freizeitinteressen, die Jugendliche dieses Alters zusammenführen. Hier finden die Jugendlichen ihre Anerkennung. Sie alle haben die gleichen Sorgen, Nöte oder Freuden und das verbindet die Clique. Das schlimmste was einem Jugendlichen passieren könnte ist die Verwehrung des Umganges mit seiner Clique. Also man sieht daraus wie wichtig eine Freizeitgruppe für einen Jugendlichen ist.

In einer Gruppe werden auch Rivalitäten ausgetragen. „Wer am originellsten die Gruppennorm vertritt, genießt das größte Ansehen.“ Die Jugendlichen benutzen verschiedene Wendungen die von Erwachsenen bestimmt als beleidigend bezeichnet würden und „die Gruppe wartet darauf, wer das letzte Wort hat, den besten sprachlichen „Gag landet“.“ Die Jugendlichen genießen es angesprochen zu sein.

Die soziale Großgruppe Jugend ist in sich wieder differenziert und besteht aus verschiedenen sozialen Teilgruppen. Man unterscheidet Schüler, Lehrlinge, Studenten, junge Arbeiter und Wissenschaftler. „Jede Gruppe hat ihre spezifischen Verhaltensnormen, ihre Zielvorstellungen und auch ein gruppenspezifisches Sprachverhalten.“ In der Schule, Universität und Arbeit wird die Hochsprache benutzt und die Jugendlichen können sich dieser hochsprachigen Norm anpassen. Also ihr Sprachverhalten hängt von der Umgebung ab.

Die Zugehörigkeit zu einer GGruppe ist wichtig für einen Jugendlichen wegen zwei

Ursachen:

• Der Jugendliche fühlt sich nicht allein. Er kann „wir“ sagen und sich stark fühlen. Auch das Verstandenwerden und die Aufwertung des eigenen Ich stärkt die Persönlichkeit. „Der einzelne setzt sich emotional mit anderen gleich und übernimmt deren Werte und Motive in das eigene Ich“ ;

• „Der Jugendliche grenzt sich gegen andere ab und ist insofern auf dem Weg zu einer Ich-Identität. Diese Entwicklung zur Person (dass ich „ich“ sagen kann und ich weiß, dass der andere das weiß) wird geprüft bei dem Zerfall der Gruppe: Wenn der einzelne auf sich zurückverwiesen ist und das Ende der Jugend bevorsteht.“

In einem jugendlichen Gruppenleben werden intensiv Zeichen gesetzt und empfangen. Es sind spezifische Verhaltensweise, Kleidung, Gestik, Mimik und natürlich auch die Sprache. Die Jugendlichen neigen dazu die vorgegebene Sprache in der Gruppe und sich selbst zu verändern. „Diese Abweichung sichert die Distanz zur Erwachsenenwelt und fördert die Solidarität in der Gruppe.“

Jede Teilgruppe entwickelt Eigenheiten, die sowohl Sprachliches wie Modisches, Einstellungen zu Mitmenschen wie Vorstellungen vom Leben, Ideale, Sehnsüchte und reale Alltagsprobleme berühren. Die Werteskala einer Gruppe umfasst das, was für jeden Angehörigen dieser Gruppe wichtig ist. Der Jugendliche arbeitet am Normgefüge mit, er

kann und soll ausgefallene Vergleiche und treffende Wendungen mit einbringen aber er ist auch verpflichtet sich dieser selbst geschaffenen Norm zu unterwerfen.

„Die Bezeichnung „Peer-Gruppe“ ist eine Übernahme aus der amerikanischen Soziologie („peer-group“) , zuweilen wird auch von der „Gruppe Gleichaltriger“ gesprochen. Die Rahmenbedingungen für „Peerbeziehungen“ werden durch die Gesellschaft gesetzt.“

Im nächsten Kapitel werde ich über Sprechweise der Jugendlichen reden. Ich werde die Sprachlichen Besonderheiten auf lexikalischer Ebene analysieren.

2. SPRACHLICHE BESONDERHEITEN AUF LEXIKALISCHER EBENE

Die Sprachen können bewusst verändert werden. JJugendliche Gruppensprachen sind nun solche Existenzformen, die jugendliches Lebensgefühl und Bewusstsein aufnehmen gegen die vorgegebene und von Erwachsenen geprägte Standardsprache. Die Jugendsprache bevorzugt die Standardsprache, wandelt sie originell ab, macht sie stereotyp und pflegt spezifische Formen ihres sprachlichen Spiels.

Jugendsprache favorisiert folgende Sprechformen :

o Grüße, Anreden und Partnerbezeichnungen (Tussi);

o Griffige Namen und Sprüche (Mach’n Abgang);

o Flotte Redensarten und stereotype Floskeln (Ganz cool bleiben);

o Metaphorische, zumeist hyperbolische Sprechweisen (Obermacker = Direktor);

o Repliken mit Entzückungs- und Verdammungswörtern (saugeil);

o Prosodische Sprachspielereien, Lautverkürzungen und Lautschwächungen sowie graphostilistische Mittel (wAhnsinnig);

o Lautwörterkommunikation (bäh, würg);

o Wortbildung: NNeuwörter, Neubedeutung, Neubildung (ätzend, Macke);

o Worterweiterung wie z.B. abfahren, Schleimi.

Die Gesamtheit dieser „Sprechformen“ ergibt einen Sprachstil, der sprachlicher „Jugendton“ genannt wird.

„Jugendsprache in der Gruppe ist experimentell: z.B. werden vorhandene Wortbedeutungen abgewandelt (echt tierisch) und neue Wortbildungen eingeführt (Spasti); sie ist aantikonventionell insofern, als sie eingespielte sprachliche Konventionen (z.B. Grüße und Anreden) negiert und neue einführt; sie ist tendenziell situationalisierend, insofern die Bedeutung der Wörter (z.B. ätzend, sich einen abdröhnen, etwas drauf haben) sich erst in der gemeinsamen Situation „entfaltet“.“ Kreativität für die Mehrzahl der Jugendlichen erschöpft sich in der Aufnahme des Neuen. Dieser „sprachliche Jugendton“, dessen Besonderheit nicht nur lexikalisch bestimmt ist, wird verstärkt durch Lautkürzung, Lautschwächung, Verschmelzung, Satzbruch, Satzverkürzung und Satzabbruch. Auch Partikel, jugendspezifische wie auch Dehnungspartikel und Dehnungsphrasen werden gebraucht.

„Jugendsprache ist eine die jugendlichen Gruppenstile übergreifende Spielart des Sprechens (und, weniger, des Schreibens).“

Aber wie entstehen die Jugendspezifische Wörter? Sie werden nicht so einfach ausgedacht, sondern entstehen aus vorhandenen sprachlichen Mittel, entsprechend den eigenen Interessen. Darüber wird in ddem folgenden Kapitel gesprochen.

2.1. ENTSCHTEHUNG JUGENDSPEZIFISCHER WÖRTER

Bevorzugt angewandte sprachliche Mittel :

 Umdeutungen sind das übergreifende, generelle Prinzip, wodurch sprachliche Mittel für den gruppenspezifischen Gebrauch aufbereitet werden. Es ist ein bekannter Vorgang, dass einem Wort eine neue Bedeutung zugeordnet wird.

 Im Prozess der Umdeutung fällt die Tendenz zur Polysemie auf. Da Jugendliche (wie auch andere soziale Gruppen) nicht beliebig neuen Wortschatz erfinden können, sind sie gezwungen, den vorhandenen Wörtern neue Bedeutungen zu unterlegen. Bei sehr beliebten Formen werden gleichzeitig einem Wort mehrere Bedeutungen zzugeordnet, deren Einzelbedeutung erst im Text konkretisiert werden kann.

 In ihrer Bedeutung veränderte Wörter werden häufig in fest gefügten Wort- und Satzformen verankert: einen Riss in der Schüssel haben, etwas hohl finden. Dazu gehören auch bekannte Wendungen, die nur einzelne Elemente verändert haben: einen im Tee haben.

 Gerade diese festen Formen verführen zu Analogiebildungen. Vor allem, wenn eine Grundstruktur erst einmal erfolgreich verwendet wurde, werden nach diesem Muster neue Ausdrücke gebildet: Ich denk’, mein Sparschwein quiekt, etwas geht auf den Keks u.a.m.

 Der jugendspezifische Wortschatz wird aber nicht nur dem Allgemeinwortschatz der deutschen Gegenwartssprache entnommen, sondern auch aus Sonderwortschätzen verschiedenster Bereiche (meist in leicht veränderter Form). Dazu rechnen wir Fachwörter aus verschiedenen Berufen: etwas drauf haben (Musik), jemandem einen Scheitel ziehen (Friseur).

 Auch Regionalismen (Wörter, die noch ihre ehemalige Zugehörigkeit zu einer Mundart erkennen lassen) sind in jugendlichen Gesprächen anzutreffen und werden von anderen nachgeahmt.

 Auch Archaismen (Wörter und Wendungen, die im Sprachgebrauch veralten oder schon veraltet sind) werden von Jugendlichen wieder entdeckt und notfalls uminterpretiert.

 Wie in der deutschen Gegenwartssprache allgemein, so lässt sich auch in der Sprechweise der Jugendlichen beobachten, dass Wörter und Wendungen aus Fremdsprachen aufgegriffen und den eigenen Bedürfnissen angepasst werden: cool, Freak, No future. Viele Wörter werden über den BBereich der Musik eingeschleust: Sound, Feeling. Witzig sind Eindeutschungen oder gemischte Formen: losjumpen.

 Schließlich sei noch auf bestimmte Wortbildungsmodelle und grammatische Umdeutungen verwiesen, die in der Sprechweise der Jugendlichen sehr produktiv sind:

Vorsilben:

Ab- abducken, abmatten – schlafen

abfahren auf etwas – etwas gefällt

ablachen – sehr lachen

rum- rumhängen – sich langweilen, sich befinden

rummotzen – sich aufregen, schimpfen

weg- wegfaulen – sich wundern

sich wegschmeißen, -fetzen – sehr lachen, sich wundern

Substantive als Adjektiv gebraucht:

Diese Veränderung erfahren in der Sprechweise der Jugendlichen besonders beliebte und daher häufig verwendete wertende Substantive, die dann nicht nur als Teil des Prädikats, sondern auch – wie ein Adjektiv – als nähere Bestimmung anderer Substantive Verwendung finden, z.B.:

Die Gruppe ist Sahne.

Das ist ’ne sahne Gruppe.

ähnlich: Messe, Null, Traum, Welt

Adjektive, die zu Verben werden:

Auch diese Umformung kann in ihrer Spezifik nur innerhalb der Gruppe verstanden werden.

faul – faul sein – faulen

Ich faule heute. (Ich mache heute nichts.)

dazu: wegfaulen – Ich könnte wegfaulen. (Ich wundere mich.)

Die Entstehung des jugendspezifischen Lexikons hängt auch von Trends ab. Das wird im nächsten Kapitel analysiert.

3. JUGEND UND MODEERSCHEINUNGEN

„Der Wortschatz der Jugendlichen unterliegt – genau wie bei den Erwachsenen – bestimmten Modeströmungen. Allerdings wirken die Wörter der Jugendlichen kräftiger, stärker in ihren bildhaften Vergleichen, treffen bbesser den „Ton“. Nicht zuletzt deswegen werden sie so gern von den Erwachsenen übernommen, die damit zur Verbreitung dieser Modewörter beitragen. Mag aber auch das einzelne Wort schnell wieder aus dem Sprachgebrauch verschwinden, gewisse Trends bleiben.“

Die Herkunft dieser speziellen Wörter ist nur in seltenen klar, weil jede sprachliche Erscheinung kann als Modeerscheinung verwendet werden. Dazu gehören Dialektwörter, Wörter und Wendungen aus dem allgemeinen Wortschatz, Anglizismen und Amerikanismen. Das ganze kommt von Film, Funk und Fernsehen, abhängig von dem Alter.

„Wenn man modern sein will – und wer will das nicht von den Jugendlichen? -, muss man hin und wieder ein gerade gängiges Wort gebrauchen. Da die Übernahme nicht immer gleichzeitig mit der Kenntnis der Situation erfolgt, kann es zu Gebrauchsüberschneidungen kommen.“ Erst in schriftlicher Form verdeutlicht der Kontext die Bedeutung dieser Wörter. „Aber sobald ein Wort erst einmal schriftlich verwendet wird (außer in sehr privaten oder sehr emotional gefärbten Briefen), ist es für Jugendliche schon kein Jugendwort mehr, ist es in einem sehr strengen Sinne schon nicht mehr jugendspezifisch. Es veraltet und scheidet aus dem aktiven Sprachgebrauch aus oder wird Bestandteil der allgemeinen Alltagssprache.“

Eltern passen sich auch sprachlich an. Sie verwenden die von Jugendlichen benutzten Wörter um ihren Kindern

näher zu kommen. Aber sie denken nicht daran, dass sie von den Jugendlichen ausgedachte Wörter wegnehmen. Dann müssen die „Betroffenen“ sich Ersatzwörter ausdenken.

„Die einzelnen Wörter sind nicht kräftig genug, deswegen ist jugendliches Sprachverhalten im Zusammenhang mit Mimik und Gestik zu sehen. Auch Kleidung, Frisur und spezielles modisches Beiwerk sind wichtig. Bedeutend ist wohl vor allem das Sichabheben von anderen, die ganz spezielle eigene Gruppennote.“

Auch die Jugendsprache in den Medien verbreitet Trends, weil sie lebendiger und atraktiver wirkt. Darüber ist dder nächste Kapitel.

3.1. JUGENDSPRACHE IN DEN MEDIEN

„Jugend und ihre Sprache ist ein allgemein interessierendes Thema. Einerseits hat die Buntheit, ja Exotik des Sprechverhaltens Jugendlicher einen gewissen Unterhaltungswert; andererseits ist das Thema sprachpolitisch und sprachkritisch besetzt und insofern von öffentlichem Interesse.“

„Die Medien berichten nicht nur über das Thema Jugendsprache; sie gestalten es auch aus. Man kann sagen, dass die Rundfunk- und Fernsehmedien durch ihre musikalischen und sonstigen Jugendsendungen die Jugend zusammenhalten, ihr das besondere Gefühl von Jugendlichkeit vermitteln.“

„Die Funktionalisierung der JJugendsprache ist in der Werbung gang und gäbe. Sie ist immer dort zu erwarten, wo es gilt, Produkte an den (jugendlichen) Mann und die (jugendliche) Frau zu bringen.“ Die benutzte Jugendsprache in einer Werbung lockt mehr Kunden an und bringt EErfolg. Deswegen ist sie so populär.

Aber nicht nur Jugendsprache selbst kann Auswirkung auf andere haben, sondern auch besondere und von anderen sich unterscheidende Menschen können Auswirkung auf die Jugendsprache haben. So pasierte mit der im folgendem Kapitel beschriebener Jugendsprachenform – Kanakisch.

3.2. KANAKISCH – EINE FORM DER JUGENDSPRACHE

Das Wort Kanake kommt aus Hawaii und bedeutet dort “Mensch”. In Deutschland wurde es zum Schimpfwort für Einwanderer. Heute nennen sich die Deutschtürken der zweiten und dritten Generation stolz selber so.

Kanakisch ist zur neuen Jugendsprache Deutschlands geworden. Sei es auf Schulhöfen, im Fernsehen, im Kabarett, im Kino oder in der Literatur. Die deutsch-türkischen Redewendungen verbreiten sich schnell. “Was guckstu. Bin isch Kino, oder was?! ” kriegen schockierte Eltern plötzlich von ihren Kindern zu hören.

Der kkanakische Wortschatz umfasst etwa 300 Wörter. Rund ein Drittel davon entfällt auf Kraftausdrücke aus dem Fäkal – und Sexualbereich, ein weiteres Drittel auf Automarken, deren Modelle und Varianten. Das verbleibende Drittel besteht aus Verbindungsworten, Handytypenbezeichnungen und den restlichen Worten, die unbedingt zum Sprachverständnis notwendig sind. Darunter fallen selbstverständlich auch die typischen Phrasen, die an fast jedes Satzende gehängt werden, wie z.B. weisstu , Alder , isch schwör , weisstu wie isch mein .

Es ist schon unglaublich, was sich mit sso wenigen Worten alles ausdrücken lässt, zumal der kanakisch Sprechende im Alltag oft nur einen Wortschatz von ca. 30 Wörtern verwendet. Im Kanakischen benutzt man besonders gern den Dativ. Beispiel: “Alder, dem ist dem Problem, weisstu?” Fragewörter enden auf „tu“ oder “su”: “Raussu?” (Rauchst du?), “Hastu Problem, oder was?”. Außerdem ist jedes Substantiv männlich: “Siehssu dem Tuss?” (“Siehst du die junge Frau dort?”). Ein gutes Beispiel: “Dem Ampeln is grun, abern wenn rot is, fahr isch trotzdem druber, isch schwör, Alder!”

Dieser Satz beschreibt zugleich sehr schön eines der Themen, mit denen sich Kanakischsprechende gerne beschäftigen: Autos (Karren), Frauen (Tussen). und Kickboxen .

Er wird mittlerweile von deutschen Jugendlichen genauso gesprochen wie von türkischen oder russischen. Sie versuchen, sich auch sprachlich von ihren Eltern abzugrenzen. Das Phänomen “Jugendsprache” ist im Grunde alt. Jede Generation hatte ihre “Sprache”. Und heute wie damals reagieren die Älteren oft mit Kopfschütteln.

Zusätzlich zum Kanakisch speist sich die Jugendsprache aus den oft englischen Texten des Pop und Hip-Hop (z.B. mit hip, hype oder rave). Bedingt durch die internationale Internet Nutzung sind sogar Mischwörter wie chatten, chillen oder chillig absolut normal.

Gleichzeitig stehen immer mehr Jugendliche zu ihrer Muttersprache. So verpönt, wie es vor einigen Jahren war, in Deutsch zzu singen, so begeistert singen die Fans heute bei Konzerten deutscher Hip-Hop Bands mit.

Wie sprechen also die Jugendlichen in Deutschland? Meistens ganz normal! Und kein Deutschlernender sollte versuchen, die Jugendsprache zu “lernen”. Aber es gibt Ausdrücke, denen man vielleicht mal begegnet oder die einfach interessant sind.

4. INHALTLICHE BEREICHE UND EIN MODELL DER „JUGENDSPRACHE“

„Nach den funktionellen und strukturellen Bestimmungen ist es notwendig, Sachbereiche zu skizzieren, die jugendsprachig geprägt sind. Eine solche inhaltliche Skizze, die nur sehr grob sein kann, weist zumindest auch auf die Grenzen der Gruppensprache hin. Sieben unterschiedene Bereiche, die gruppensprachig geprägt sind, sind nicht gleichmäßig ausgeprägt; zum Teil überschneiden sie sich.“

1. Kommunikative Beziehung in der Gruppe: in der Schule, im Beruf, in der Freizeit, Mitmenschen im engeren (Freund/Freundin) und weiteren Sinne, Gruppenbezeichnungen, Namenwelt

2. Befindlichkeit: Begeisterung, „Verrücktsein“, Erstaunen, Verwunderung, Unwillen, Verdruss, Gleichgültigkeit, Lässigkeit

3. „Verbindlichkeit“: Verstehen, Begreifen, Kapieren, Drohung, Aufforderung, Zurückweisung, Spott, Bewertung

4. Musik: Musikinstrumente und technische Geräte, Musik- und Musizierstile, Tonwerke, Musikinterpreten, Musikhörer (vgl. Ortner 1982)

5. Reizobjekte: Kneipe, Disco, Kleidung, Frisur, Medien, Sport, Ordnungskräfte, Finanzen (Geld borgen, leihen), Fahrzeuge, Genussmittel

6. Schule: Personal der Schule, Gebäude, Räume, Schulgegenstände (Zeugnis, Klassenbuch, Notizbuch (des Lehrers)), (unerlaubte) Hilfsmittel, Ranzen, Papierflugzeuge etc., Unterricht (Fächer, Zensuren, Abitur, Arbeitsmethoden, Verhalten, Strafen etc.)

7. Weltanschauung und Politik.

Man kann Jugendsprache also in funktioneller, struktureller uund pragmatischer Hinsicht betrachten. Das soll heißen: Jugendsprache hat eine funktionelle, strukturelle und pragmatische Dimension. Hinzu kommt eine Dimension der inneren Mehrsprachigkeit. Hier wird Jugendsprache in den Zusammenhang der Sprachen in der Sprache gestellt und u.a. nach dem Erkenntniswert dieser Gruppensprache im Vergleich gefragt. Den vier Dimensionen dieser Gruppensprache sind vier Begriffe zuzuordnen, die das Wesentliche der Dimension benennen:

o Sprachprofilierung. Benennt die Funktion der Jugendsprache.

o Jugendton. Fängt die besondere Struktur der Jugendsprache ein.

o Praxisbezug. Zeichnet die kommunikative Wirklichkeit der Gruppensprache nach.

o Sprachkritik. Kennzeichnet die Gruppensprache im Sinne einer Außensicht.

SCHLUSSFOLGERUNGEN

Die meisten Ausdrücke der Jugendsprache verschwinden nach etwa 10-20 Jahren wieder aus dem Sprachgebrauch. Viele Ausdrücke sogar schon nach Wochen oder Monaten. Manches bleibt aber auch erhalten und ist eine Hauptquelle für den allmählichen Sprachwandel . Die Jugendsprache ist etwas besonderes. Sie ist immer lebendig und interesant. Sie verändert sich mit der Zeit und ist immer aktuel.

SANTRAUKA LIETUVIŲ KALBA

Šis darbas yra apie jaunimo kalbą Vokietijoje. Čia galima rasti įvairios informacijos šia tema.

Savo darbo pradžioje aš aprašiau jaunimo kalbėjimo pobūdį ir kuo ypatinga jaunimo kalba. Toliau buvo nagrinėjama socialinės grupės – jaunimo kalbos maniera. Taip pat nagrinėjau kalbos formas ir struktūras. Tada susiejau jaunimą su mados tendencijomis ir aprasiau kaip mada įtakoja jaunimą ir

jaunimo kalbą. Taip pat iškėliau klausimą: iš kur atsiranda nauji jaunatviški kalbos dariniai? Paskui aprasiau populiariausią jaunimo kalbos šaką – kanakizmą Tada paminėjau jaunimo kalbą žiniasklaidoje ir pabaigoje buvo sudarytas kalbos modelis ir nubraižyta jo schema..

Jūsų patogumui šio darbo gale isegiau trumpa jaunimo kalbos žodynėlį.

LITERATURFERZEICHNIS

1. HENNE, Helmut (1986): Jugend und ihre Sprache. Darstellung, Materialien, Kritik. Berlin/New York.

2. HEINEMANN, Margot (1989): Kleines Wörterbuch der Jugendsprache, Leipzig.

3. Lexikon der Jugendsprache, http://www.du.nw.schule.de/geds/fachbereiche/deutsch/dejsp.htm

4. „Kanakisch“: http://www.detlev-mahnert.de/Jugendsprache.html

5. INGLER, Yvonne(1998): Jugendsprache, ESEL – Essener Studienenzyklopädie Linguistik http://www.linse.uni-essen.de/linse/esel/arbeiten/jugendsprache.html