Hermann Hesse „Der Steppenwolf“

Palangos senosios gimnazijos

III HB klasės mokinės

Monikos Serapinaitės

Metinis darbas

Hermann Hesse

„Der Steppenwolf“

[pic]

Mok.:Giedrė Arlauskienė

2002

Palanga

INHALT

|Biographie |3 |

|………………….| |

|………. | |

| | |

|„Der Steppenwolf“: | |

|Vorwort des |7 |

|Herausgebers………………| |

|……. | |

|Aufzeichnungen |7 |

|………………….| |

|……. | |

|Tractat vom Steppenwolf |8 |

|………………….| |

|… | |

|Ort und Zeit |10 |

|………………….| |

|………. | |

|Aussage |10 |

|………………….| |

|……….. | |

|Stil |11 |

|………………….| |

|………….. | |

|Leseprobe……………….|11 |

|………….. | |

|H.Hesse=H.Haller? |12 |

|………………….| |

|…… | |

|Magisches Theater |13 |

|………………….| |

|…… | |

|Charactere |17 |

|………………….| |

|……….. | |

|Komentar vom Autor |20 |

|………………….| |

|…… | |

|Komentar vom anderen |20 |

|………………….| |

|… | |

|Meine Meinung |21 |

|………………….| |

|…….. | |

| | |

|Seine Werke |22 |

|………………….| |

|………. | |

| | |

| | |

|Literaturverzeichnis |23 |

|………………….| |

|…… | |

Hermann Hesse – Dichter einer anderen Welt. Wer seine Bücher gelesen

hat, kann diesem Gedanken wahrscheinlich zustimmen. Er ist der letzte

Ritter aus dem glanzvollen Zuge der Romantik. Hesse war zugleich Lyriker,

Erzähler, Essayist, als auch Kritiker und Maler. Die Bücher wurden in 55

Sprachen übersetzt. Hermann Hesse wird – vor allem von jungen Menschen –

auch heute noch immer wieder neu entdeckt. Im Laufe der Zeit habe ich

sieben von seinen Büchern gelesen und von allen ist für mich eine magische

Anziehung geblieben. DDas hat bei mir bald einmal ein Interesse für Hermann

Hesse hervorgerufen, für den Mann, der solche traumhafte Bücher schrieb,

die so viel über das Leben und Kunst aussagen.

BIOGRAPHIE

Am 2. Jul, 1877 wurde Hermann Hesse in Calw/Württemberg als zweites

Kind des Johannes Hesse und seiner Frau Marie, geboren.

Die Mutter des Dichters, Marie Gundert-Dubois, Tochter von Dr. Hermann

Gundert-Dubois, wurde als Missionärstochter in Talatscheri (Ostindien)

geboren. Die Familie des Vaters hatte baltisches Gepräge. Seine Eltern

waren Missionare, wodurch Hesse schon als Kind in Kontakt mit verschiedenen

Kulturen und Menschen, die in seinem Elternhaus zu Besuch waren, kam.

Im Geburtsjahr des Dichters feiert Großvater Hesse sein 50 Jubiläum.

Beide Großväter des Dichters, von Vaters- und von Muttersseite, tragen den

Vornamen Hermann.

H. Hesse hatte blaue, scharfe Augen und helles Haar; angespannte,

habichtartige Gesichtszüge und in der Erregung spitzige, rückwärtsfliehende

Ohren.

Als Hermann Hesse 3 Jahre alt war, hatte er seine Kindheit in der

Schweiz verbracht, wo sein Vater als Herausgeber eines Missionsmagazins

arbeitete. Als Kind verlebt Hesse hier glückliche Jahre. In diesen Jahren

beginnt für Hesse aber auch die Schulzeit mit strengen Lehrern, die

straften und schlugen ihn. Im 1883, als Hesse sechsjährig war, überlegte

sein Vater ernst, ob es nicht besser wäre, für die unbändige Frühreife des

Kindes zur

Erziehung ihn aus dem Haus zu geben. DDie Lehrerin hat gesagt: “Wir sind zu

nervös, zu schwach für ihn. Gaben hat er, scheint’s zu allem: er

beobachtet den Mond und die Wolken, phantasiert lang auf dem Harmonium,

malt mit Bleistift oder Feder ganz wunderbare Zeichnungen, singt, wenn er

will, ganz ordentlich, und an Reimen fehlt es ihm nie.“ Er verliert das

Vertrauen gegenüber den Eltern, die ihn nicht vor der Übermacht die

Lehrerin schützen können. Nach der Rückkehr nach Calw 1886 besucht der

Neunjährige dort das Reallyzeum. Hesse erzählt darüber in seinem

„Kurzgefassten Lebenslauf“: „Dazu kamen die Schulwissenschaften hinzu, die

mir leichtfielen und Spass machten, namentlich fand ich ein wahres

Vergnügen an der lateinischen Sprache und habe beinahe ebenso früh

lateinische wie deutsche Verse gemacht..“ 1890-1891 besuchte er die

Lateinschule in Göppingen. An der Schule hatte Hesse kein grosses

Interesse, doch zählte man ihn mühelos zu den Besten seiner Klasse. Er

bestand also auch das berühmte Landesexamen, dass ein kostenloses

theologisches Studium gewährte. Hesse bestand das Examen als Zweitbester

und trat 1891 in das evangelische Klosterseminar Maulbronn ein. Am 1892

flüchtet er aus dem Seminar sich. Von diesem Ereignis an wurde Hesse immer

gleichgültiger und unberechenbarer, er litt chronisch unter Kopfschmerzen

und Schlaflosigkeit. Er verliebte sich in die ältere Eugenie Kolb, welche

ihn nicht liebte. Er stürzte in eine tiefe Depression. Er lieh sich Geld,

kaufte einen Revolver uund dachte oft über Selbstmord. Mit fünfzehn Jahren

war er tief über die

Zurückweisung seiner Eltern verletzt und tobte über die Gesellschaft

und die Religion. . „Dass ich ohne weiteres immer weggelaufen bin“,

schreibt Hesse an seinem Vater „galt Euch für krankhaft. Es war natürlich

nicht das Richtige, aber ich fühlte zu allem, was Ihr aus mir machen

wolltet, keine Lust, keine Kraft, keinen Mut. Wenn ich so ohne jedes

Interesse an meiner Arbeit Stunde um Stunde im Geschäft oder Studium war,

ergriff mich eben Ekel“ Dann besuchte H.Hesse eine Gymnasium. Er machte

Mechaniker und Buchhändlerlehre. Hesse begann zu trinken, stark zu rauchen

und Schulden zu machen. Er meinte immer an Selbstmord und die Depressionen

beganen sich wieder. Seine Eltern nahmen ihn nach Hause.

Schon früh wollte Hesse Dichter werden – seit der Kindheit hatte er

Gedichte geschrieben und nun wurde einiges von ihm veröffentlicht. Er war

immer entschlossener, Schriftsteller zu werden. Er arbeitete als

Buchhändler und schrieb in seiner Freizeit. Immer mehr bemühte er sich um

den Kontakt zu den Menschen, er wollte die Kunst mit den Menschen lernen.

Hesse konnte nicht mehr gegen und ohne sie leben. Trotzdem war ihm die

Natur das Wichtigste und er war am glücklichsten, wenn er alleine in der

Natur umherstreifte.

Als er 24 Jahre alt war, machte er die eerste Reise nach Italien. In

nächsten Jahren starb seine Mutter. 1904 wurde er freier Schriftsteller in

Gaienhofen am Bodensee. Immer öfter dachte Hermann Hesse, er leide unter

verschiedenen Krankheiten; es zeigt sich klar, dass er ein Hypochonder war.

Dann folgte eine Heirat mit Maria Bernoulli. Sie hatten drei Söhnen

gehabt: Bruno (geb.1905), Heiner (geb.1909) und Martin (geb. 1911). 1907

baute Hesse sein eigenes Haus in Gaienhofen. Im Jahren 1910-1912

unternimmt er viele Reisen: nach Österreich, Italien, in die Schweiz und

nach Indien. Bald starb sein Vater. 1919 zieht er nach Montagnola bei

Lugano um. 4 Jahre später wird er Schweizer Staatsbürger. Hermann Hesse

schrieb unter dem Pseudonym „Emil Sinclair“. Er zog ohne Familie von Bern

nach Montagnola (Tessin) um. Ausserdem begann Hesse zu malen. Diese ganz

neue Weise sich auszudrücken bedeutete ihm sehr viel. Das Malen war also

ein weiterer Einfluss auf seine Schreibtätigkeit.

Seit dem Frühling behandelte er sich regelmäßige in Baden bei Zürich.

1923 lässt er sich von seiner ersten Frau scheiden und heiratet im

darauffolgenden Jahr die 27jährige Sängerin Ruth Wenger (Hesse ist zu

diesem Zeitpunkt 47jährig!). Doch auch diese Bindung währt nicht lange, die

beiden Charaktere sind zu unterschiedlich, sodass die Ehe 1927 wieder

geschieden wird.

1931 heiratete er Nino Dolbin (Kunsthistorikerin), geb. ausländer.

Dann zog H.Hesse in ein neues Haus am Rand von Montagnola,

das Hans C.

Modmer für Hesse bauen ließ und ihm auf Lebenszeit zur Verfügung stellte.

In 1947 war er Ehrendoktor in der Universität in Bern.

Hesse, dessen Bücher millionenfach verkauft wurden, wurde im Jahr 1946

für seine schriftstellerischen Leistungen mit dem Nobelpreis für Literatur

ausgezeichnet. Weitere Auszeichnungen sind u.a der Bauernfeld-Preis,

Gottfried-Keller-Preis, Göthe-Preis, Wilhelm Raabe-Preis, Orden pour la

mérite, Friedenspreis des dt. Buchhandles.

Seine Freunden waren so berühmte Menschen wie Ludwig

Finckh (1985 – 1989) , Othmar Schoeck (1904-1912),

Romain Rolland (1912-1919), Hugo und Emmy Ball

(1920), Thomas Mann. Auch hatte er Briefkontakt mit

Döblin, Eich, Freud, Heuss, Hofmannsthal, C.G.Jung,

E. Laske-Schüler, W.Rabe, Rilke, A.Schweitzer,

A.Zweig, St. Zweig.

Hesse starb am 9.August 1962 in Montagno bei Lugano.

„DER STEPPENWOLF“

Hesses Roman „Der Steppenwolf“ entstand in einer schweren seelischen Krise

des damals knapp 50jährigen Autors.

Inhalt

Vorwort des Herausgebers

Im Haus der Tante des Herausgebers mietet ein etwa 50jähriger Mann ein

Zimmer und eine Schlafkammer. Er heißt Harry Haller und nennt sich selbst

einen Steppenwolf. Er hat keinen Beruf. Der Herausgeber spionierte mehrmals

in sseinem Zimmer herum und sah, daß Haller gerne hohe Literatur las, in

einem Konzert sah er ihn auch einmal. Im Zimmer war es stets unaufgeräumt,

Flaschen lagen am Boden herum. Eines Tages war er verschwunden und

hinterließ ein Manuskript, das er an den Herausgeber adressierte. Dieser

meint, daß Hallers Seelenkrankheit eine Krankheit der Zeit wäre. [Haller

ist ein Intellektueller, der seinen Intellekt haßt, ihn aber nicht

loswerden kann]

Harry Hallers Aufzeichnungen Nur für Verrückte

sind in der Ich-Form geschrieben. Er beschreibt erst einen Tagesablauf,

dann einen Nachtspaziergang, bei dem er ein Leuchtschild mit den Worten

„Magisches Theater, Eintritt nicht für jedermann“ auf einer grauen Mauer

sieht. Er versucht die Tür aufzumachen, doch es geht nicht. Haller will

schon wieder gehen, als er die Buchstaben „Nur für Verrückte“ entziffert;

nun erlosch das Schild wieder. Nun geht er in ein Gasthaus und beginnt, die

heutige Gesellschaft gedanklich zu kritisieren; sie weiß nichts mehr zu

schätzen, ist nicht an alten Werten interessiert,. Am Heimweg kann er das

Schild an der alten Mauer nicht entdecken, doch er trifft einen Mann mit

einem Schild, auf dem „Anarchistische Abendunterhaltung, Magisches

Theater!“ geschrieben steht. Er will wissen, wo dieses Theater ist, statt

dessen drückt ihm der Mann ein Büchlein in die Hand und verschwindet.

Tractat vom Steppenwolf Nur für Verrückte

Der Tractat ist ein eingeschobener Kommentar zu Hallers Aufzeichnungen. Der

Verfasser ist besser über Harry orientiert als dieser selber; zugleich ist

der Tractat eine Selbstanalyse Hesses. Der Steppenwolf ist ein

Selbstmörder, den Hesse aus drei Betrachtungsweisen sieht:

• Psychologisch: sensibel und empfindlich bei der kleinsten

Erschütterung denkt er intensivst an Selbstmord

• Metaphysisch: Nicht mehr die Vollendung ihrer Seele und

Selbstverwirklichung ist Lebensziel, sondern die Auflösung, zurück zu

Gott / ins All

• Philosophisch: Der Weg zum Tod steht immer einem offen, das kann

manche Sachen erträglicher machen

Er handelt von allen Steppenwölfen, ein Harry als Beispiel. Es ist

eine psychologische Analyse von Hallers Schicksalsproblematik. Es klärt ihn

auf, daß eine menschliche und eine wölfische Seele in ihm wohne, die in

ständiger Todfeindschaft gegeneinander stehen. [Die eine Hälfte will

fressen, saufen und morden, die andere will denken, lesen und Mozart hören;

so entstehen Störungen, bis man die zwei Auswege kennenlernt: entweder man

hängt sich auf oder man bekehrt sich zum Humor] Der Steppenwolf ist ein

Mensch, der nach Unabhängigkeit strebt und dann an ihr zugrunde geht. Harry

lebt als „Selbstmörder“, weil er sich stets gefährdet vorkommt; doch diese

anscheinende Schwäche ist auch seine Stütze. Er verachtet das Bürgertum,

lebt aber immer bürgerlich und ist auch in kleinbürgerlicher Erziehung

aufgewachsen. Sein Ideal ist die Erhaltung des Ichs. So versucht er immer

in der Mitte zwischen den Extremen zu leben, was ihm auch gelingt. All das

weiß jeder Steppenwolf, doch er fürchtet sich vor einer Selbstbegegnung.

Nun erfährt man, daß es unmöglich sei, die Seele in nur zwei Teile zu

teilen, da sie aus unzählbar vielen besteht. Obwohl der Steppenwolf mehr

weiß, als der Bürger, begreift er nicht, daß das Nichtsterbenwollen der

sicherste Weg zum Tod ist, während das Sterbenkönnen zur Unsterblichkeit

führt. Alles wilde, unbezähmbare, von dem es ihm noch nicht gelang, seiner

Herr zu werden, nennt er wölfisch; den Rest zählt er zum Menschen in ihm.

Nachdem er zu Ende gelesen hatte, suchte er noch ein Gedicht, das er

einmal geschrieben hat, denkt über sein Leben nach (Vermögen und Ruf

verloren, Frau geisteskrank) und denkt, daß der einzige Ausweg Selbstmord

wäre. Er wandelt durch die Straßen und sucht oft die Mauer mit dem Tor zur

Abendunterhaltung, jedoch vergeblich. Eines Tages beobachtet er ein

Begräbnis, unter deren Trauernden er den Mann mit dem Schild zu erkennen

glaubt; es ist aber eine Verwechslung. Nun trifft er einen alten Bekannten,

der ihn zum Essen einlädt. Da Haller aber die Kommunikation und den Umgang

mit Menschen verlernt hat, verstimmt er die Gastgeber und geht. Da er nicht

nach Hause will, begibt er sich in ein Wirtshaus. Dort lernt er die

Prostituierte Hermine (Name!) kennen, die ihn versteht und ihm den

Selbstmord ausredet. Harry gefällt, wie sie ihm Befehle gibt und ihn in die

Freuden des Lebens einführt. Bei einem Tanzabend verkuppelt Hermine ihn mit

ihrer Freundin Maria, mit der er jetzt eine rein sexuelle Beziehung

beginnt. Er mmuß sie aber mit ihren Kunden und auch mit Pablo, einem dunklen

Musiker, teilen. Zwar ist er eifersüchtig, doch versteht er sich ganz gut

mit Pablo, von dem er auch ab und zu Drogen annimmt. Harry trifft sich vor

dem Maskenball, auf den er mit Hermine gehen muß, mit Maria; beide ahnen,

daß es ihr letztes Zusammentreffen ist.

Am Maskenball [Lossprechung von der Schule des Lebens] ist Hermine als

Mann verkleidet, daß Haller in ihr seinen alten Schulfreund Hermann

erkennt. Nachdem sie sich umgezogen hat verliebt sich Harry endlich in sie.

Pablo führt die beiden nach dem Ball in sein magisches Theater; Eintritt

nur für Verrückte, kostet den Verstand. [Das magische Theater ist die Welt

aller Lebensmöglichkeiten, die in einem ruhen, die Spiegelung des Inneren.

Es ist Bild und Hülle für das, was Hesse am wertvollsten und wichtigsten

ist. Das magische Denken ist der Weg zur seelischen Neueinstellung, der

Rückweg ins Unbewußte, um vergessene Triebe aufzufinden (Spaß am Schießen)]

Pablo erklärt ihm nun, daß alles ni magischem Theateer nicht wirklich

war; Harry hat sich auch zu sehr hineingesteigert. Er sagt, daß alles

korrigierbar wäre und nimmt die zu einer Spielfigur geschrumpfte Hermine in

die Tasche. Nun verstand Harry alles und wußte, daß er das Spiel einmal

besser spielen und das Lachen auch noch lernen würde.

Ort und Zeit

Kleinstadt in Deutschland, zur Zeit des Ersten Weltkrieges (1916)

Aussage:

Die Erzählung ist im wesentlichen handlungsarm, da sie meistens aus

Gedanken, Betrachtungen, Meinungen und Erkenntnissen zur Situation des

modernen Menschen, des jungen Menschen von heute, ihrer Probleme und Nöte

getragen wird. Sie wird daher auch oft als Darstellung des modernen

Menschen in seiner Zerrissenheit verstanden. Das Problem, das geschildert

wird ist das allgemeinste der Welt, es ist das Problem des Lebens selbst,

das der Schuld des einzelnen, der Schwierigkeit, zu sich selbst zu finden,

es ist das Problem der Zwecklosigkeit des Daseins, das Problem der

Vergänglichkeit, das Problem der Zeit. Der Tod ist nicht die Lösung dieser

Probleme, er ist vielmehr Feigheit und Flucht. Das Problem des Lebens kann

man überhaupt nicht lösen, man kann es nur akzeptieren und mit Humor

betrachten, denn nur das Lachen ist der richtige Weg zur Unsterblichkeit.

Nur der, der nicht leben kann, hat die Fähigkeit, richtig zu sterben.

Harry Haller repräsentiert den Konflikt zwischen dem

gesellschaftlichen Wesen und seinen Verpflichtungen, den Konventionen

unterworfenen und sich nach Normalität sehnenden BBürgers einerseits.

In dem Roman “Der Steppenwolf “schreibt man über erschütternde Weise

die seelische Not eines gespaltenen Menschen, der sich gleichzeitig als

Tier und als Geistwesen empfindet. Der Held Harry Haller ist die

Verkörperung des umhergetriebenen, von seinem unbekannten Ich bejagte

Menschen. Gelingt es Harry Haller ( = Hermann Hesse, siehe auch

Lebenslauf), das Tier im eigenen Inneren zu stellen, es sichtbar zu machen,

so könnte er sich selbst erlösen.

Im “Magischen Theater – Nicht für Jedermann“ wird Haller in

furchtbarer Weise sein eigenes Ich gewahr, und seine tief verborgene,

geheimnisvolle Lust am Geschlechtlichen wird ans Licht der Welt gefördert.

Im “Steppenwolf“ geht es, wie in manch anderen Werken Hesses um die

Nachtseite der Natur des Menschen.

Der Stil

Das Buch steigt nicht direkt in die Handlung ein, sondern wird durch

das Vorwort des Herausgebers (dem Neffen von Hallers Vermieterin)

eingeleitet um die Authenzität des Werkes zu bekräftigen, indem er dem

Leser seinen persönlichen Eindruck dieses fremdartigen Menschen schildert,

dessen unkonventionelles Leben ihn in gewisser Weise fasziniert. In den

ersten 32 Seiten wird die Figur H. HHaller aus der Sicht des Herausgebers

dem Leser vorgestellt, es erfolgt dann ein Hinweis auf dessen

zurückgebliebene Aufzeichnungen, die ein umfassenden Einblick in die Seele

des Steppenwolfs liefert. Zum sprachlichen Stil ist zu sagen, daß hier eine

nüchterne, trockene, teilweise auch in Bezug auf das Bürgertum abwertende

Sprache dominiert, der, nach Art des Steppenwolfs, alle umschweifenden und

unnötigen Worten fehlen. Obwohl Haller ein Geistesmensch ist, werden seine

geistigen Tätigkeiten im Vergleich zu der verhaßten bürgerlichen Welt nur

unzureichend beschrieben.

Leseprobe:

Ein Wort Hallers hat einem Mann den Schlüssel zu diesem Verständnis

gegeben. H. Hesse sagte einmal zu Ihm, nachdem sie über sogenannte

Grausamkeit im Mittelalter gesprochen hatten:“Diese Grausamkeiten sind in

Wirklichkeit keine. Ein Mensch des Mittelalters würde den ganzen Stil

unseres heutigen Lebens noch ganz anders als grausam, entsetzlich und

barbarisch verabscheuen! Jede Zeit, jede Kultur, jede Sitte und Tradition

hat ihren Stil, hat ihre ihr zukommenden Zartheiten und Härten, Schönheiten

und Grausamkeiten, hält gewisse Leiden für selbstverständlich, nimmt

gewisse Übel geduldig hin. Zum wirklichen Leiden, zur Hölle wird das

menschliche Leben nur da, wo zwei Zeiten, zwei Kulturen und Religionen

einander überschneiden. Ein Mensch der Antike, der im Mittelalter hätte

leben müssen, wäre daran jämmerlich erstickt, ebenso wie ein Wilder

inmitten unserer Zivilisation ersticken müßte. Es gibt nun Zeiten, wo eine

ganze Generation so zwischen zwei Zeiten, zwischen zwei Lebensstile

hineingerät, daß ihr jede Selbstverständlichkeit, jede Sitte, jede

Geborgenheit und Unschuld verlorengeht. Natürlich spürt das nicht ein jeder

gleich stark. Eine Natur wie Nietzsche hat das heutige Elend um mehr als

eine Generation voraus erleiden müssen, – was er einsam und unverstanden

auszukosten hatte, das erleiden heute Tausende. “

H.Hesse = H.Haller ?

Wie einem bereits nach kurzer Zeit auffällt ist Harry Haller mit

Hermann Hesse nahezu identisch, was ja auch vom Autor beabsichtigt war,

denn mit diesem Roman hat er versucht seine damaligen Probleme zu lösen,

indem er sie aanalysiert und aufgeschrieben hat.

Die Parallen zwischen dem Leben des Steppenwolfes & Hesses eigenem

Leben finden sich zuhauf.

Beide:

• sind von Gicht geplagt;

• sind ca. 50 Jahre;

• lieben die Lektüre der Dichter und Philosophen, die Malerei und Musik;

• sind Brillenträger;

• fühlen sich als Außenseiter;

• sind hochintelligent;

• zutiefst depressiv;

• kommen mit dem bürgerlichen Leben nicht zurecht;

• sind trotz allen zum bürgerlichen Leben hingezogen;

• wurden von Staat als Vaterland-Verräter beschimpft;

• arbeiten gern nachts, mögen Rotwein u.s.w.

Das Buch ist unterteilt in drei Teile:

1. Vorwort des Herausgebers

2. Das Tractat vom Steppenwolf

3. Harry Hallers Aufzeichnungen

Das magische Theater

Pablos magisches Theater bietet Harry die Möglichkeit sein Leben

nochmals durchzuleben und seine Fehler zu erkennen, zu erkennen was er

versäumt hat, zu erkennen das man das Leben mit Humor betrachten muß, um

nicht an der Welt zu verzweifeln.

Er lernt in verschiedenen Szenen alle seine Einzelseelen, junge, alte,

“ ernste und lustige, würdige und komische“ kennen, von denen er nicht

(mehr) wußte, daß sie existieren.

Verschiedenes:

Spiegel:

Im magischen Theater konfrontierte Harry mehrfach mit den Spiegeln, denn

Hesse will seinem Steppenwolf „einen Spiegel vorhalten“, damit er (Hesse)

sich selbst aus einem anderen Blickwinkel sehen lernt. (auch „Spiegel der

Wahrheit“)

„Jagd auf die Automobile“: In dieser Szene ttrifft Haller auf seinen

Jugendfreund Gustav, mit dem er zusammen gegen die technisierte Welt, die

Schuld am Krieg hat, ankämpft. Gemeinsam schießen sie in einer anarchischen

Welt auf alle Automobile, retten eine Frau, Harry verliebt sich in sie,

etc. Hier wird klar daß der Steppenwolf (bzw. Hesse) „ein Feind der

computergesteuerten Technokratie (The Times)“ ist, der „bereit ist alles

für seine Freiheit aufzugeben, außer seiner Integrität“. Bei der Jagd auf

die Automobile wird deutlich, daß hier der Wolf in Harry die Oberhand hat

und sich „abreagieren“ will, denn Harrys sämtliche Moralvorstellungen

scheinen verschwunden zu sein, als er auf Leute und Autos schießt. („Ich

sah, wie allen die Zerstörungs und Mordlustso hell und aufrichtig aus den

Augen lachte, und in mir selbst blühten diese roten wilden Blumen .“)

„Das Schachspiel“ Harry trifft auf einen Schachspieler, der für ihn

grosse Ähnlichkeit mit Pablo hatte. In einem Schachspiel läßt Pablo alle

Figuren miteinander agieren: Manche Figuren schließen Freundschaften,

andere wiederum bekämpfen sich, wieder andere heiraten, etc. („es war in

der Tat ein vielfiguriges, bewegtes und spannendes Drame“). In dieser Szene

wird ihm deutlich, wie viele Einzel-Seelen in ihm wohnen und wie

unterschiedliche diese sind, die dennoch unter Harrys Regie zu einer (zu

mindest zeitweiligen) Einigung kommen können.

„Die Steppenwolf-Dressur“ Hier gelangt dem Steppenwolf in eine Art

Zirkus, in der gerade ein Tierbändiger auftrifft,

der, obwohl einiger

Äußerlichen Unterschiede, Harry auf „recht widerwärtige Weise“ ähnlich

sieht. Dieser Dompteur läßt einen halbverhungerten, scheuen Wolf allerlei

Kunststücke vollführen, es geht sogar soweit das er auf Befehl seines Herrn

und Meister ein Lamm verschont und dieses kurioserweise umarmt. Haller

findet dieses Verleugnung des wahren Ichs des Wolfes einfach widerwärtig,

doch im zweiten Teil der Vorstellung wird er dafür wieder entschädigt, als

Dompteur und Wolf ihre Rollen tauschen. Nun muß der Mensch auf Befehl des

Wolfes alles ihm Angetante ebenfalls ausführen, doch dieser führt sich, als

ihm das Lamm vorgesetzt wird auf, wie man es von einem Wolfen erwartet: Er

zerreißt und frißt die Tiere. Dieses ungewohnte Bild läßt Harry vor

Entsetzen fliehen. In dieser Szene werden Hallers einmals so feststehende

Vorstellungen von Moral und Ethik, von Wolf und dem wahren Haller

durcheinander gewirbelt, es scheint nunmehr alles möglich zu sein und

nichts wie es scheint.

„Alle Mädchen sind dein“ Harry wird in seine Jugendzeit zurückversetzt

und trifft dort auf Rosa Kreisler, seine Jungendfreundin, in die er sich

prompt verliebt. Mit steigenden Alter ttrifft er auf andere Mädchen, die in

seinen Leben eine mehr oder weniger wichtige Rolle hatten. Er lernt

allerlei Frauen kennen und lieben, eine Möglichkeit, die ihm im realen

Leben nicht gegeben war. So verwundert es auch nicht, daß das letzte

Mädchen Hermine ist. DDieser Teil aus Harrys Leben zeigt ihm, was Liebe

bedeuten kann, und was er in seinem Leben alles verpaßt hat. Diese Szene

geht vermutlich auf Maria zurück, dem leichten (leichtlebigen) Mädchen, mit

der er mehrfach sexuelle Kontakte hatte.

„Wie man durch Liebe tötet“ Hinter dieser Tür endet Harry’s Ausflug in

eigenen Ich, denn dort wird er auf einmal wieder unsicher und depressiv.

Aus Verzeiflung greift er in die Tasche um die vom Schachspieler erhaltenen

Figuren zu betrachen, aber stattdessen findet ein darin er Messer. Vor

Schreck flieht er aus dem Zimmer und trifft auf Mozart (Pablo), der mit ihm

ein Streitgespräch über klassische Musik führt. Dieser erzählt ihm das es

nur eine Möglichkeit dem Irrsinn der Welt zu trotzen gibt: Humor. Plötzlich

scheint Mozart verrückt zu werden, er spricht wirre, sich reimende Sätze

aus und hüpft hin und her, und dieser Zustand macht Harry wütend und so

wirft er ihn hinweg. In dieser seltsame Szene verläßt er den Raum und sieht

sich in einem großen Wandspiegel wieder. Darin sieht er nochmals in

Sekundenbruchteilen alles was ihm in seinem Leben widerfahren ist, und

wenig davon scheint ihm richtig gewesen zu sein. Deswegen nimmt er sich

zusammmen und bereitet sich innerlich auf seine letzte Tat vor, bevor er

die letzte Tür öffnet.

Hier wird Harrys Leben nochmals ihm vorgeführt, eein Leben das er in

dieser Form nicht will, deswegen beschließt er, schließlich endlich das zu

tun, wozu er hier hergekommen ist.

In diesem Raum liegen Hermine und Pablo, vom Liebespiel noch

erschöpft, schlafend auf dem Boden. Ohne zu zögern ersticht Harry seine

Freundin Hermine, die noch ein letztes Mal verwundert aufschaut. Als Pablo

erwacht, lächelt er und verläßt den Raum, so daß Harry sich fragt, ob

dieser Mord an der Frau, die ihn Leben gelehrt hat, richtig war. Doch nach

kurzer Zeit kommt unerwarteterweise Mozart wieder herein und schaltet einen

Radioapparat ein, etwas was Haller nie von einem der Unsterblichen, seinen

Idolen gedacht hätte, doch dieser beruhigt ihn, daß man so etwas mit Humor

hinnehmen sollte.

„Harrys Hinrichtung“ Haller findet sich in einem Hof zusammen mit

mehreren Richtern wieder. Diese verurteilen ihn aufgrund seines

Fehlverhalten im magischen Theater dazu auf ewig zu leben (unsterblich zu

werden wie Goethe und Mozart) und zu einem kurzzeitigen Ausschuß aus dem

Theater, außerdem lachen sie ihn zur Strafe aus. Nach seiner Verurteilung

findet er sich bei Mozart wieder, der ihm ein letzes Mal erklärt, worin der

nun der Zweck von Harrys Besuch im Magischen Theater besteht:

Er soll in dieser Welt die Mittel des Humors zu verstehen.

Auf Harry letzten Einspruch verwandelt sich Mozart schlagartig in

Pablo, der die tote HHermine, eine der vielen Spielfiguren in Hallers Leben

einsteckt. Endlich wird Haller alles klar: „Oh, ich begriff alles, begriff

Pablo, begriff Mozart .,ahnte erschütternd den Sinn, war gewillt das

Spiel nochmals zu beginnen, seine Qualen nochmals zu kosten, vor seinem

Unsinn nochmals zu schaudern, die Hölle meines Innern nochmals zu

durchwandern.“

So verbleibt das Roman mit Harry Erkenntnissen: „Einmal würde ich das

Figurenspiel besser spielen. Einmal würde ich das Lachen lernen. Pablo

wartete auf mich. Mozart wartete auf mich .

In diesem Schluß wird klar, daß der Steppenwolf nun endlich den Sinn

oder Unsinn der Welt durchschaut hat & bereit ist, diese, nun deutlich

gelassener, zu ertragen.

Das Traktat vom Steppenwolf ist eine Selbstdarstellung H. Hesse, eine

Art „innere“ Biographie, die der eigentlichen Geschichte schon vorweg

nimmt, was Haller Probleme sind & worin deren Lösung zu finden ist (meiner

Meinung eine der wichtigsten Textstellen des Romans).Im Trakat analysiert

und präzisiert der auktoriale Erzähler (vermutlich einer der Unsterblichen)

die Probleme von H.H. und entlarvt den Gegensatz von Mensch/Wolf als

Illusion, Begriffe wie „Unsterbliche“ sowie „Selbstmörder“ werden

definiert, anschließend werden Auswege aus H.H. jetzigem Lebem aufgezeigt:

a) Ausgliederung verschiedener (Unter/Einzel) Seelen (WOLF !)

b) Humor als Ausweg (s. „Unsterbliche“)

Nach Meinung des Verfassers steht Harry außerhalb dieses „so

ordentlichen und systematisierten Lebens“, denn diesem hochgeistigen

Menschen ist dieses zutiefst zuwider. Trotzdem kann ooder will Harry nicht

wirklich von dieser Gesellschaft ausgeschloßen werden, denn auch er ist in

gewissen Maßen „bürgerlich“ – er hat Bankkonten, benutzt Bibliotheken, er

hat eine Geliebte, etc. Das erklärt auch, warum er immer die Nähe zum

Bürgerlichen sucht. (z.B. seine Mansardenwohnung bei der alten Dame, [„Oh,

hier riecht es gut !"])

Beschreibung der einzelnen Charactere

Harry Haller

Harry „Der Steppenwolf“ Haller ist fast 50 Jahre alt. Er ist durch

langjährige Leiden sowohl durch Krankheit, deren wegen er sich nur mühsam

und unter Schmerzen bewegen kann, als auch durch „geistiges Leiden“

körperlich und seelisch gezeichnet. Er ist ein kluger Mann, auch wenn er

ein wenig unordentlich aussieht (er ist von seiner Frau geschieden), ist

dies doch gleich erkennbar, da er unter anderem für Zeitungen schreibt, als

auch viele Bücher liest. Es fällt ihm sehr schwer die heutige Welt, in der

er keinen Fuß fassen kann zu verstehen. Er persönlich hätte wohl lieber zu

Zeiten der „Genies“ Goethe und Mozarts, mit denen er sich auf geistiger

Ebene verbunden fühlt, gelebt.

Der Wolf

Der Wolf ist Harry Gegenspieler, den da er neben Harry Seele in ihm

„wohnt“ Sie können beide nicht ohne einander existieren. Der Wolf steht für

das Animalische in jedem von uns, den ihn interessieren weder hochgeistige

Schriften noch klassische Musik, stattdessen sind die niederen Instinkten

wie morden, saufen und fressen

alles was ihn interessieren.

Hermine

Hermine ist Harry Spiegelbild, denn sie hat kein Ekel vor der realen,

der bürgerlichen Welt. Sie ist eine gläubige Christin. Da sie ebenfalls wie

Haller in der jetzigen Welt nicht bestehen kann, fällt es ihr leicht seine

Probleme zu verstehen. Aus diesem Grund führt die dominante Sie ihn Schritt

für Schritt zum realen Leben hin, sie lehrt ihn tanzen, lernte ihn mit

Maria und Pablo kennern und zeigt im was bürgerliches Leben bedeutet. Als

letzen Gehorsam verlangt sie von Haller, daß er ssie tötet und von dieser

Welt mit all ihren Problemen erlöst.

Pablo

Pablo, der Besitzer des „Magischen Theaters“ ist ein leichtlebiger

Südamerikaner, dessen einzige Passion das Saxophon spielen ist. Er lebt im

Gegensatz zu Harry. Pablo wird als ein junger, schöner Südamerikaner

beschrieben, der allein schon vom Äußeren das Gegenbild zu Harry darstellt.

Er beherrscht mehrere Sprachen, aber selbst spricht er nur wenig (Hallers

Gespräche mit ihm über Musik). Nach Hallers Meinung ist er ein anscheinend

ständig löchelnder, denoch temperamentvoller (<- nach Hermine Aussage)

Mann, der immer nett und hhöflich ist, aber alles andere als intellektuell

ist. Auch wenn es nicht gleich offensichtlich ist, so ist er neben Harry

die wichtigste Person im Roman, denn er beeinflußt den Steppenwolf schon

von Anfang an (er überreicht ihm das Traktat)

Maria

Maria ist eine Art PPersonifizierung des „oberflächlichen“ Lebens. Sie

interessiert sich nicht für ein geistiges Leben (H.H: ‘.sie hatte die

Umwege und Ersatzwelten nicht nötig.“). Sie bevorzugt lieber das reale

Leben. Maria hat keine feste Beziehung (sie liebt aber Pablo), sie läßt

sich lieber von Männern aushalten, aber nicht von Harry (der ihr dennoch

Geschencke macht), um möglichst viel Abwechslung in ihrem Leben zu

genießen. Sie lehrt auf Hermines Wunsch Haller das richtig Leben, beide

gehen einkaufen u.s.w.

Der Professor

Der Professor, ein langjähriger Freund Hallers ist ein Bürger wie er

im Buche steht. Er geht, im Gegensatz zu den anderen im Roman vorkommenden

Personen einem geregelten Leben nach, was auch an seiner biederen

Wohnungseinrichtung und seiner distantzierten Art deutlich wird, ist

absolut vaterlandstreu und konservativ. (‘Er hat den Krieg nicht

miterlebt,..er hält Juden und Kommunisten für hhassenswert, er ist ein gutes

und gedankenloses Kind .’) .

Charaktere und Wirklichkeit

Manche der im „Steppenwolf“ vorkommende Personen hat es in

Wirklichkeit zumindest vom Namen her gegeben bzw. wurden von Hesse

übernommen und verfremdet:

Hermine: femine Form von Hesses Vorname, Abbild von Julia Laubi-Honegger,

Hesses ehemaliger Tanzpartnerin

Professor: vermutlich Anlehnung an die Gestalt Richard Wilhelms (1875-

1930), Sinologe & Pfarrer, der Hesse am 2.6.1926 eine Postkarte mit einem

GOETHE-Bild schickte.

Gustav: Gustav Zeller, Hesses Schulfreund

Alte Dame: Frl. Martha Ringier, Hesses Vermieterin

Harry: entspricht Hesse selbst, mögliche Bezüge aber auch zu HHermann Haller

(schweiz. Bildhauer)

Erika: vermutlich Ruth, Hesses zweite Frau

Pablo, Maria, u.s.w. sind hingegen von Hesse frei erfundene Personen.

Kommentar vom Autor

Hesse hatte über dieses Buch in einem Brief an Georg Reinhardt

(18.8.1925) geschrieben: „Es ist die Geschichte eines Menschen, welcher

komischerweise darunter leidet, daß er zur Hälfte ein Mensch, zur andern

Hälfte ein Wolf ist. Die eine Hälfte will fressen, saufen, morden und

dergleichen einfache Dinge, die andere will denken, Mozart hören und so

weiter, dadurch entstehen Störungen, und es geht dem Mann nicht gut, bis er

entdeckt, daß es zwei Auswege aus seiner Lage gibt, entweder sich

aufzuhängen oder aber sich zum Humor zu bekehren.“

Kommentare von anderen (Schriftstellern, usw.)

„Ist es nötig zu sagen, daß der „Steppenwolf“ ein Romanwerk ist, daß an

experimenteller Gewagtheit dem „Ulysses“, den Faux „Monnayeurs“ nicht

nachsteht? Der „Steppenwolf“ hat mich seit langem zum erstenmal wieder

gelehrt, was Lesen heißt.“

THOMAS MANN

„Ein Autor für die siebziger Jahre: Umweltschützer, Kriegsgegner, Feind der

computergesteuerten Technokratie. Für seine Freiheit ist er bereit alles

aufzugeben außer seiner Integrität.“

THE TIMES

„Hermann Hesse hat seit meiner Jugend zu denen gehört, aus deren Schriften

ich Besinnung, Hoffnung und Kraft geschöpft habe“

HERBERT WEHNER

WAS MEINE ICH?

Es bleibt zu fragen, warum Haller seine Aufzeichnungen zurückgelassen

hat, bzw. wieso er überhaupt Aufzeichnungen geführt hat. Ich persönlich

glaube nicht, daß er sie schlicht und einfach „„vergessen“ hat, sondern daß

er sie bewußt zurückgelassen hat. Zum einem natürlich damit andere

überhaupt verstehen, wieso der Steppenwolf ein solcher war und was in ihm

vorging, zum anderen um Menschen, denen es ebenso geht zu helfen aus ihrer

Abschiedenheit zu entkommen. Am Anfang des Buches sah es eher so aus, als

ob alles was darin geschildert wird negativ ist, daß es also eher noch

schlimmer wird, doch am Ende wird, für manche nicht deutlich genug, daß das

Buch eine positive, bejahende Lebenseinstellung vermitteln soll (ein Grund

warum der „Steppenwolf“ das am meisten mißverstandene Buch von H.Hesse ist:

„..daß das Buch zwar von Leiden und Nöten berichtet, aber keineswegs das

Buch eines verzweifelten ist, sondern das eines Gläubigen. Auch wenn ich

das Referat nun abschließe, ist längst noch nicht alles über den

„Steppenwolf“ gesagt, es wäre ohne weiteres möglich das zwei oder dreifache

zu schreiben. Mir persönlich hat dieser empfehlenswerte Roman sehr gut

gefallen, da ich an vielen Stellen mit dem Steppenwolf sysmpathisieren

konnte, denn vielen, vielleicht mehr als man glaubt, geht es oft ähnlich

und dank diesem Buch können sie lernen damit umzugehen.

SEINE WERKE

Frühwerke: (meist von romantischer Art)

– (1899) Romantische Lieder. Eine Stunde hinter Mitternacht.

– (1902) Gedichte

– (1904) „Peter Camenzind“ (Großer Erfolg und erster Ruhm)

– (1906) „Unterm Rad“

– ((1907) „Diesseits“

– (1908) „Nachbarn“

– (1910) „Gertrud“

– (1913) „Aus Indien“

– (1914) „Roßhalde“

– (1915) „Knulp“

– (1915) „Am Weg“ (Musik des Einsamen)

– (1916) „Schön ist die Jugend“

Werke: (meist von nachdenklicher, analysierender Art)

– (1919) „Demian“

– (1919) „Kleiner Garten“ (Märchen)

– (1920) „Klingsors letzer Sommer“ (Gedichte)

– (1920) „Wanderung“ (Gedichte)

– (1920) „Blick ins Chaos“ (Gedichte)

– (1922) „Siddhartha“

– (1923) „Sinclairs Notizbuch“

– (1925) „Kurgast“

– (1926) „Bilderbuch“

– (1927) „Die Nüberger Reise“

– (1927) „Der Steppenwolf“

– (1928) „Krisis“

– (1929) „Trost der Nacht“

– (1929) „Eine Bibliothek der Weltliteratur“

– (1930) „Narziß & Goldmund“

Spätwerke: (Harmonisierung von Hesses östlicher & westlicher Gedanken)

– (1932) „Die Morgenlandfähre“

– (1936) „Stunden im Garten“

– (1937) „Gedenkblätter“

– (1931 – 1943) „Das Glasperlenspiel“

– (1945) „Traumfährte“

– (1946) „Dank an Goethe“

– (1946) „Krieg und Frieden“

– (1951) „Späte Prosa“

– (1952) „Gesammelte Dichtungen“

– (1955) „Beschwörungen“

– (1957) „Gesammelte Schriften“

Literaturverzeichnis:

▪ Hermann Hesse “Der Steppenwolf”

▪ Volker Michels „Materialien zu Hermann Hesses „Der Steppenwolf“

▪ Volker Michels “Hermann Hesse als Maler”

▪ Volker Michels “Hermann Hesse Briefe an Freunde” (2000)

▪ http://www.hermann-hesse.com/

▪ http://www.geocities.com/Athens/Agora/9497/hesse/

▪ http://www.bb-net.de/referate/deutsch/hermann_hesse.htm

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H. Hesse und T. Mann

Kloster Maulborn